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Bernát Babicsek zu Grabe getragen

Am Samstagnachmittag (15.01.2022) nahmen wir auf dem Solymárer Friedhof Abschied vom Schauspieler und Musiker Bernát Babicsek, dem Akkordeonisten der Band Paddy and the Rats. Bei der Zeremonie waren neben Familienmitgliedern auch Freunde, Bekannte und Kollegen des Schauspielers und Musikers sehr zahlreich anwesend. Die Abschiedsrede wurde von Balázs Pongrácz, dem Schlagzeuger der Band, gelesen, der über den Verlust seines Kollegen und Freundes sagte: „Wir sind immer noch nicht in der Lage, diese unveränderliche Tatsache zu begreifen. Wir nehmen nur wahr, dass das wohl bekannte Gefühl der Ganzheit völlig fragmentarisch geworden ist. Man hat uns unseren Partner, unseren Freund, unseren Bruder weggenommen.“ Auch der Bürgermeister von Solymár hielt eine Rede auf der Abschiedsfeier. Dr. Kálmán Szente betonte, dass Bernát Babicseks herzliche Musik bei traditionellen Veranstaltungen nicht vergessen sein wird, wo er, wenn er konnte, immer auf der Bühne stand und Ja sagte. Der Sarg wurde mit einer Pferdekutsche zur Familiengruft gebracht, vom Schaumarer Chor und der örtlichen Blaskapelle begleitet, wo Bernát Babicsek und sein geliebtes Instrument, das Akkordeon, beigesetzt wurde.

Babicsek Bernát emlékére
1980 – 2021

Bizony csendes ma az éj,
Harmonika sem mesél.
Megrendülve hallom távol,
Hogy sok barát gyászol.
Elment, pedig volt dolga,
Most minden másképp volna.
Csupa élet, vidámság,
És most itt a némaság?
Az nem lehet, nem hiszem,
Elevezett csendes vizen.
Kialszanak a fények,
Csend lett a szinpadon.
Üres ahol öltözött.
Mert Ö most elköltözött.
Nem értem, hogy miért,
Ö, akit a siker kisért.
Mindig boldognak láttam,
Igazság nincs ebben a világban.
Fiatal volt tettvággyal,
Célokkal és ábránddal.
Bizony csendes es az éj,
Harmonika sem zenél …
Nyugodj békében …

Babicsek Bernát, Akkordeonist und Schauspieler

Erinnerung an Bernát Babicsek
1980 – 2021

Es ist eine ruhige Nacht,
Keine Harmonika erzählt mehr.
Ich bin beunruhigt, wenn ich es aus der Ferne höre,
Dass viele Freunde in Trauer sind.
Er ist weg, aber ER hatte noch zu tun,
Jetzt würde alles anders werden.
So voller Leben, so voller Freude
Und jetzt die Stille?
Das kann nicht sein, das glaube ich nicht.
ER treibt davon auf stillem Wasser
Die Lichter gehen aus,
Die Bühne ist still
Leer, wo ER sich umgezogen hat,
Denn ER hat uns jetzt verlassen.
Ich verstehe nicht, warum,
ER, der erfolgreich war
Ich sah ihn immer glücklich,
Es gibt keine Wahrheit in dieser Welt
Er war jung und tatendurstig
Mit einem Ziel und einem Traum
„Es ist eine stille Nacht
Es wird kein Akkordeon mehr gespielt …
Ruhe in Frieden …“

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Nachruf Rudolf Reimann

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IN MEMORIAM: NIKOLA MAK

(Čeminac/Laschkafeld 18.11.1937. – Essek/Osijek 16.11.2021.)

Abschied vom letzten Esseker

In den frühen Morgenstunden des 16. November 2021 hörte das große Herz von NIKOLA MAK auf zu schlagen. NIKOLA MAK, geboren in Čeminac/Laschkafeld in der kroatischen Baranya (Branau), lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Essek/Osijek, wo er das Ende des Zweiten Weltkriegs erleben konnte und somit auch den Beginn der Verfolgung der deutschen Bevölkerung in Kroatien.

Zusammen mit seiner Familie war er als Kind von Mai 1945 bis April 1946 in mehreren Lagern für Deutsche in Kroatien, in Krndija, in Josipovac und in Valpovo inhaftiert, was sein zukünftiges Leben tief geprägt hat. Nach seiner Entlassung aus dem Lager, wo sein Vater am Typhus und der ältere Bruder einige Jahre später an den Folgen der Lagerinhaftierung gestorben sind, blieb er in Osijek mit seiner Mutter.

Er absolvierte die Juristische Fakultät in Osijek. Obwohl er seine Karriere in der Wirtschaft, in der Zuckerfabrik in Beli ­Manastir, begann, war sein Berufsleben von seinem Engagement im gesellschaftlichen Bereich geprägt, in dem er vor allem in Osijek unvergessliche Spuren hinterließ.
Seinen außerordentlichen Beitrag zur Erhaltung und Wiederbelebung der deutschen und österreichischen Minderheiten leistete er als einer der Gründer der Esseker/Osijeker Zweigstelle, der späteren Zentrale der Deutschen Gemeinschaft in Kroatien.

Er war bis 2006 Präsident der Deutschen Gemeinschaft (Volksdeutschen Gemeinschaft – Landsmannschaft der Donauschwaben in Kroatien) und danach ihr langjähriger Ehrenpräsident.

NIKOLA MAK war auch Mitglied des Vorstandes des Weltdachverbandes der Donauschwaben, Sekretär der Kroatisch­-Deutschen Gesellschaft in Osijek, stellvertretender Präsident des Rates für nationale Minderheiten der Regierung der Republik Kroatien, Präsident des Rates der Deutschen Nationalen Minderheit und Koordination der Räte und Vertreter der nationalen Minderheiten der Gespanschaft Osijek-­Baranja. Von 2003 bis 2007 war er Mitglied des kroatischen Parlaments als Abgeordnete von 12 nationalen Minderheiten, darunter Deutsche und Österreicher.
Systematisch, engagiert, fokussiert und beharrlich wie er war, realisierte er erfolgreich zahlreiche und für die deutsche Minderheit in Kroatien wichtige Projekte, wie die Errichtung von Denkmälern an den Leidensorten der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien und die Gründung und Errichtung der Gedenkstätte der Donauschwaben in Valpovo. Er war bis zum letzten Tag seines Lebens aktiv und koordinierte zahlreiche Kulturprojekte der Deutschen Gemeinschaft in Kroatien.
Für sein öffentliches Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. NIKOLA MAK wurde 2011 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und dem Siegel der Stadt Osijek ausgezeichnet.

Die Gedenkstunde und die Beisetzung fanden am Samstag, den 20. November 2021 in Osijek statt. Zahlreiche Landsleute aus Kroatien und Serbien haben sich an dem Tag zum letzten Mal von NIKOLA MAK verabschiedet.

Auf Wiedersehen, Herr Mak!
Ruhe in Frieden!